Outdoor & Zeltausstattungen
Vorzelte, Markisen und Sonnendächer
Ob nun zur Erweiterung des Wohnraumes oder einfach nur als Sonnen- oder Regenschutz, Vorzelt- und Markisenlösungen gibt es sehr viele. Die richtige Auswahl ist unter Umständen etwas schwierig und man muss die "ideale Lösung" vielleicht auch erst mit der Zeit selber finden. Grundsätzlich entscheidend sind Reiseverhalten und Aufenthaltsdauer, Platzbedarf und Wetterlagen. Wer jeden Tag den Platz ändert, wird kaum ein voll eingezogenes Vorzelt aufbauen...
Voll eingezogene Vorzelte
Wer viel Platz benötigt und längere Zeit auf einem Stellplatz steht, wird in der Regel das klassische volleingezogene Zelt verwenden. Diese Zelte sind in fast jeder Qualitätsstufe zu haben und reichen von vielleicht 1300€ bis weit über 3000€ hinaus. Diese Zelte können in der Regel als
- ...als Sonnendach, ohne Wände
- ...als Varanda
- ...als geschlossenes Zelt
aufgestellt werden..
Bei der Anschaffung ist lediglich darauf zu achten, dass das Umlaufmaß entsprechend passt.
Dies variiert von Wohnwagen zu Wohnwagen und ist die Länge vom Boden gemessen einmal entlang des ganzen Wagens wieder zum Boden zurück. Die Längen sind in der Regel in den technischen Daten des Wohnwagens angegebenen.
Vorteile:
- viel Platz
- variabel,
- abgeschlossen am Wohnwagen, damit wetterfester,
- in viele Varianten und Qualitäten erhältlich,
- verschiedene Gestängearten erhältlich, wie Stahl, Alu oder Carbon.
Nachteile:
- recht schwer im Gewicht, je nach Größe gut 50kg
- längere Aufbauzeit erforderlich
- Mindestens eine weitere Person zum Aufbau erforderlich
- Bei kurzen Aufenthalten eher zu unhandlich
Diese Zelte sind bereist auch als Airpole - Zelte erhältlich. Der Aufbau geht damit oftmals schneller. Allerdings sind diese Zelte nicht unbedingt handlicher.
Das Ausrichten dieser Zelte wird gerade bei unebenen Untergründen weniger leicht als mit herkömmlichen Gestängen, da diese Airpoles nicht teleskopiert werden können.
Eine spezielle Lösung
Teilzelte
Wird weniger Platz benötigt oder das Zelt in Übergangszeiten eher als eine Schleuse zum Wohnwagen genutzt, sind die teil eingezogenen Zelte die richtige Wahl. Hier braucht man nicht auf das Umlaufmaß achten - nur etwas auf die Position der Fenster.
Die Zelte gibt es als Leichtmaterialzelte oder als sehr feste Winterzelt. Die Abmessungen liegen zwischen 200cm und etwa 400cm. Für ein Frühstück zu viert im Zelt reicht ein 3,0m Zelt aber durchaus noch mal aus.
Das von uns genutzte Zelt hatte eine Carbonstange, die wie bei einem Kuppelzelt vorne eingezogen wurde und mit drei Stange zum Wohnwagen abgespannt wird - es hat nur ein Gewicht von ca. 23kg incl. den "Heringen". Der weitere Vorteil, das Zelt konnte auch als Sonnendach genutzt werden.
Wintervorzelt
Eine Sonderform des Teilzeltes ist das Wintervorzelt, es ist aus schweren Material gefertigt und ist mit starken Gestänge ausgestattet.
Diese Zelte halten gut abgespannt schwere Stürme stand und können hohe Schneelasten tragen. Allerdings sind die Abmessungen meist bei nicht mehr als 200 x 250cm - also wirklich nur eine Wetterschleuse mit Sitzfunktion.
Das gezeigte Zelt war zu diesem Zeitpunkt der Aufnahme (2009) bereits 20 Jahre alt!
Luftzelte
Seit einigen Jahren werden die Luftvorzelte immer mehr von den Zeltherstellern angeboten. Anfangs gab es nur die teileingezogenen Zelte mittlerweile sind aber auch volleingezogene Luftzelte erhältlich.
Das größte Angebot findet man unter den Teilzelten. Sämtlicher Hersteller und auch unter Eigenmarken vom Zubehörhandel sind diese Zelte zu bekommen. Sie unterscheiden sich in Qualität und Ausstattung und natürlich auch im Preis. Für solche Zelte können gut über 2000€ aufgerufen werden.
Wir nutzen ein Zelt eines ehmals britischen Anbieters. Hier sind alle Airpoles fest im Zelt verbunden und werden über einen zentralen Punkt aufgepumbt. Bei anderen Herstellern müssen die Airpoles einzeln aufglasen werden, was die Sache eigentlich umständlich macht.
e nach Hersteller ist das Eigengewicht unterschiedlich. Je größer das Zelt wird, desto schwerer wiegt es auch. Der viele Stoff möchte dann auch eingezogen werden, was unter Umständen schweißtreibend sein kann. Dafür entfällt bei einigen Zelten das Zusammensuchen der Gestänge.
Vorteile:
- bei vielen Zelten kann nach dem Einziehen an einer zentralen Stelle das Zelt aufgeblasen werden und es steht, nach ca. 10 min zur Nutzung bereit
- kein Gestängepuzzle
- oftmals sehr variable nutzbar
- windstabil
Nachteile:
- das Gewicht sollte gerade beim Einziehen nicht unterschätzt werden
- Tropfenbildung durch Tau möglich,
- Zelte nicht gut auf schrägen aufstellbar, da keine Teleskopierbarkeit der Airpole,
- teils recht hoch im Preis aber auch sehr günstige Varianten erhältlich!
- anbringen von Haken am Gestänge nicht möglich.
Sonnendach
Auch Sonnendächer können für kurze Aufenthalte ausreichend sein. Bei einem Aufenthalt im Süden, wo es eher sehr warm ist und man weniger ein vollständig geschlossenes Zelt hat, ist dies ein günstige und vor allem schnell aufgestellte Lösung. Die Dächer gibt es in verschiedenen Längen und Ausführungen. Die einfachste Lösung ist ein einfaches Tuch, was in den Keder des Wohnwagens eingezogen wird und vorn mit drei Stangen gestützt wird. Abgespannt wird es mit 4 Spannleinen.
Es ist aber auch ein idealer Reisebegleiter für Rundfahrten, wer nur ein bis zwei Nächte verweilt hat in wenigen Minuten Aufbau- und auch wieder Abbauzeit einen guten Schutz gegen Sonnen und Regen.
Orkane hält es nicht aus aber gut abgespannt doch mehr als man denkt. Wer in Zusätzlichen Abspanngurte investiert und noch 2 Andruckstangen verwendet, bekommt eine sehr passable aber auch kostengünstige und vom Gewicht leichte Lösung.
Wir nutzen dieses Dach schon seiten vielen Jahren, vor Allem bei kurzen Aufenthalten.
Vorteile:
- in verschiedenen Größen bis ca. 5m x 2,40m erhältlich,
- Recht leicht ca. nur 10 mit Ausstausch der Gestänge auf Alu nur 8kg,
- sehr schnell Auf- und wieder Abgebaut,
- kann auch bei Regen schnell und einfach zusammengeknüllt verstaut werden,
- mit guter Abspannung durchaus recht windfest,
- kann auch mit etwas Aufwand als Vordach vor einem Vorzelt genutzt werden,
- günstig in der Anschaffung bei Stahl- oder Alugestänge ca. 150 bis 200€
Nachteile:
- keine Seitenwänder im Handel verfügbar, mit etwas Geschick kann man sich aber etwas selber nähen
- Das Dach muss immer abgespannt werden, ein freies Stehen ist nur schwer bis gar nicht möglich!!
- teuer als Luftmarkise ca. 500€
- Optisch nicht unbedingt ein Highlight.
Markisen
Markisen sind immer am Wohnwagen montiert. Dies ermöglicht es, die Markise auch unterwegs schnell einmal zu nutzen. Grundsätzlich können Markisen auch mit entsprechenden Seitenteilen verschlossen werden und ein Vorzelt entsteht. Wie bei den Vorzelten, gibt es auch hier verschiedene Ausführungen.
Sackmarkise
Bei der Sackmarkise handelt es sich eigentlich um ein in einen Sack aufgerolltes, festeres Sonnensegel. Der Sack wird über die Kederschiene des Wohnwagens eingezogen und verbleibt dort. An der vorderen Seite befindet sich ein Aluprofil, wo je nach Anbieter auch die Abstützungen befestigt sind. Um diese klappbaren Profile wird das Dach später wieder eingewickelt.
Da die Markise in den Kederschiene gezogen ist, kann kein weiteres Zelt aufgebaut werden, ohne die Markise zu demontieren. Die Markise trägt zur Seite des Wohnwagens auf. Das bedeutet, er wird unter Umständen breiter. Bei 2,50m breiten Wohnwagen sollte man sicher sein, dass die Gesamtbreite von 2,55m nicht überschritten wird. Es gibt Händler die an 2,50m Wohnwagen keine an der Seite angebrachten Markisen montieren.
Insgesamt ist die Markise eine günstigerer Alternative zu einer Kassetenmarkise. Der Vorteil liegt beim geringeren Gewicht von etwa 14kg und die Erweiterbarkeit zu einem fast geschlossenen Zelt.
Der Anbieter "Thule" bietet hier auch eine Arte Zelt an, welches man unter die Markise einziehen kann. Dies finde ich insgesamt eine gute Lösung.
Eigene Meinung
Die Beobachtungen zeigten uns eigentlich immer, der Aufbau und vor Allem der Abbau des Sonnensegels geht schneller, und wir mussten das Segel bei Wind noch nie Abbauen, Markisen werden aber meist von den Nutzern eingerollt.
Kassettenmarkise
Die Markise wird entweder seitlich an der Wand oder auf dem Dach des Wohnwagens befestigt. Hier schon der klare Vorteil, wer doch ein Zelt einziehen will, der hat vor Allem mit der Dachlösung kein Problem. Aber je länger der Wagen, je größer wird die Markise und je mehr Gewicht bringt sie auch mit sich. Diese Markisen können inklusive den Montageträgern, die dafür nötig werden, schnell 45kg erreichen. Diesen Freiraum an Zuladung muss man erst einmal übrig haben. Auch auf die Radlasten sollte man sich vorher Gedanken machen.
Dafür geht aber das Auf- und wieder Abbauen sehr einfach. Entweder über eine Kurbel oder einen Motor wird die Markise Aus- oder wieder Eingefahren. Man muss nur die Stützen ausklappen und mit "Heringen" befestigen. Eventuell noch eine Windsicherung und fertig. Das Einpacken geht genau so schnell.
Wer das Teil zumachen möchte, bekommt auch hier vom jeweiligen Markisenhersteller die Seiten und Frontteilen oder Zelte zum unterhängen.
Vorteile:
- Markise immer am Wagen vorhanden
- dadurch für kurze Aufenthalte sehr gut nutzbar
- Erweiterbar zu Vorzelten mit entsprechenden Seiten & Frontteilen
Nachteile
- anfällig gegen starken Wind
- Gewicht mindert teils extrem die Zuladung um bis zu 40kg
- an der Seitenwand angebrachte Markisen verbreitern den Wohnwagen! Vorsicht bei 2,55m breiten Wagen geboten!!
- können sich negativ auf die Fahrdynamik auswirken
Fixierung
Der richtige Nagel
Jedes Vordach oder Zelt will richtig abgespannt werden. Zum einen werden die Seitenwände abgspannt aber um auch kräftige Stürme stand stehen zu können, bedarf es große Zeltnägel oder Heringe.
Auch hier gilt, es gibt nicht den ultimativen Alleskönner, auch wenn dies immer mal wieder gerne behauptet wird.
Gefühlt hat man nie den richtigen Hering dabei, die, die mit den Zelten mitgegeben werden erfüllen ihren Zweck meist auf Rasenflächen recht gut. Wird as aber steinig oder sandig, versagen diese Heringe schnell.
Zelte werden auch nicht mit Sturmsicherungen und entsprehenden großen Heringen ausgeliefert.
Der Handel hat eigentlich für jeden Untergrund den passenden Hering und da man diesen im Vorfeld nicht kennt, muss man eigentlich für alles gewappnet sein. Das macht die Sache nicht nur teuer, sondern vor Allem sehr schwer. Eine Werkzeugbox voller diverser Heringe wiegt schnell, mit entsprechenden Hammer 10kg.
Ich kann nur empfehlen, sich ein Sortiment an Heringen zuzulegen. Dazu können die schraubbaren gehören, die auf Wiesen sehr gut funktionieren gebausso wie Stahlnägel mit Öse.
Auch die V-Förmigen können zum Sortiment gehören.
Grundsätzlich sollten auch immer 3 lange und sehr feste Heringe an Board sein um sein Zelt vor Sturm zu sichern. Eine ordentliche Abspannleine gehört auch dazu.
Unsere Zeltnutzung
Warum haben wir drei Verschieden Zelte?
Die großen Zelte wurde jeweils mit den Wagen Kanus Südwind und dem Tabbert günstig erworben. Da auch unsere Reiseverhalten immer so war, dass wir im Sommer 2 Wochen fest einen Stellplatz hatten und unsere Ziele viel im Norden waren und auch noch sind, hat sich der Aufbau immer sehr gelohnt. Der Platzvorteil eines voll eingezogenen Zeltes ist einfach sehr schön.
Für unsere kurzen Trips haben wir in den ersten Jahren das "Oldfashioned" meines Vaters benutzt und es 2012 durch ein leichtes Reisezelt für Aufenthalte ab 4 Nächte ersetzt.
In England 2017 habe ich das Luftzelt entdeckt. Bis 2020 wurde das Kampa Rally pro 330 sehr häufig genutzt. Ich bereue es, dieses Zelt mit dem Wohnwagen verkauft zu haben. Das neue, Dometic Zelt ist gut aber es fehlt etwas an Leichtigkeit, da es für Wohnmobile wie Wohnwagen verwendar ist.
Das Sonnendach nutzen wir bei Rundfahrten oder Wochenendaufenthalten und ist ständiger Begleiter in Wohnwagen. Durch meine Kedererweiterung am Nomada S kann ich es an das Zelt andocken.
Eine Markise haben wir nicht und werden diese auch nicht haben. Der Aufbau dauer auch seine Zeit, windfester sind die Markisen auch nicht als das Sonnendach und die hohen Kosten sowie das ständig hohe Gewicht am Wohnwagen stellen für uns keine Vorteile dar.
Zeltausstattung
Die Zeltausstattung kann vielfältig sein. Es fällt jedoch auf, während die Zelte in der Vergangenheit hauptsächlich mit einem Tisch und der nötigen Anzahl von Stühlen und ggf. noch mit irgend einem weiteren Tisch ausgestattet waren, wird das Vorzelt heute zu einer Lounge ausgebaut....Sofa, Küchenzeile, Kühlgeräte etc. pp. Wer und wieviel her jeder braucht, ist jedem selber überlassen.
Zeltteppich
Zu einer Grundaussattung eines Zeltes sollte aber ein Zeltteppich gehören. Diese gibt es als vorgefertigte Matten in diversen Größen oder man lässt sich einen Boden von der Rolle abschneiden.
Wer es sauber mag und der Campingplatzbetreiber es zulässt, besorgt sich im Baumarkt eine Bauplane. Diese legt man unter die Matte und krempelt den Überschuss etwas hoch. So hat man noch eine "Wasserkannte" um "normale" Mengen an Regen unter diese Folie ableiten zu können.
Ein Kollege, der jetzt auch Camping macht, hatte sogar die Idee, diese Folie bis zum Kedereinzug des Windschutzes zu ziehen und diese mit einem Stück Kunststoff in den Keder zu Klemmen. Das funktioniert gut, Regen der unter den Wohnwagen ins Zelt fließt, kommt so gar nicht erst auf die Folie.
Die Muster der Zeltteppiche reichen von einfarbig bis modernen Rautenmuster.
Stühle und Tisch
Beim Thema Stuhl gibt es nicht allzuviel zu sagen. Hier muss man suchen und finden. Das Angebot ist sehr groß und man muss seinen Stuhl finden.
Beim Thema Tisch haben wir auf eine selbstbaulösung gesetzt.
Beding durch gewisse Abmessungen die nötig waren, um diesen Tisch vernünftg z verstauen und den Wunsch nach einer leichten Lösung brachte mich auf den Selbstbau.
Eine Leichtbauplatte in 12mm, bestehenden aus ein einem Sandwish aus Styrodur und zwei Sperrholzschichten, die ich im Baumarkt mit einer festen Umleimerleiste versehen ließ, wiegt in der Größe 70 x 100cm gerade einmal 4kg. und kostete nur 35€. Dazu noch eine Dose Lack. Die höhenveränderbaren Füße stammen aus einem schwedischen Einrichtungshaus und kosten rund 5€ das Stück.
Der Tisch wiegt nur 6kg und ist sehr schnell aufgestellt. Der Vorteil, man kann rund herum sitzen. Bei den meisten Campingtischen geht das bedingt der Klappmechanik nicht so besonders.