Pflicht zur Dichtigkeistprüfung

Ab 01.07.2024 mit einer Übergangsfrist bis 2025 müssen jetzt auch Wohnwagen alle 2 Jahre eine Gasprüfung durchlaufen! Bisher war diese freiwillig!

Gasversorgung

Bislang ist Gas der haupt Energieträger für Kochstelle und Heizung und bei Bedarf auch für den Kühlschrank. Dies macht den Caravan auch ein ganze Stück unabhängig vom Stromnetz. Die Kochstelle wie auch die Heizung und der Kühlschrank können über Gas unterwegs genutzt werden.

Gasflaschen und Füllung

Gasflaschen werden als Stahlflasche, Aluminium oder Kunststoffflasche angeboten.

Hierbei wird in der Füllmenge, ob 5kg, 6kg oder 11kg wie 33kg unterschieden.

Für den Transport im Wohnwagen sind nur Flaschen mit 5/6kg und 11kg Füllmenge vorgesehen. Die großen 33kg Gasflaschen sind eher auf den Wintercampingplätzen zu finden. Die graue Gasflasche mit einer Füllung von 11kg ist die Flasche, die vereinzelt auch im Ausland zu bekommen ist. In der Regel auf den Campingplätzen, wo auch viele deutsche Touristen anzutreffen sind. Die Aluminium oder gar die Kunststoffflasche ist wesentlich schwieriger zu tauschen.

Der große Vorteil der Alu Gas oder Kunststoffflasche ist hingegen die Gewichtsersparnis, die bei ca. 5kg je Flasche liegt.


Welche Flasche soll man nun kaufen? dies kann man nicht pauschal beantworten. Im Grunde kann es nicht Schaden, wenn man Stahl wie Aluminiumflaschen hat und die so einlädt, wie man diese vor Ort tauschen kann - also sich vorher erkundigen, welchen Flaschentyp man tauschen kann.

Eine Befüllung der Gasflasche ist möglich, da wo es noch Füllstationen gibt. Eine Füllung im Ausland wird trotz Fülladapter oft von den Gastankstellen abgelehnt. Von daher sollte man sich da nicht drauf verlassen.


Anschlüsse

Die Anschlüsse sind an allen deutschen Flaschen gleich, doch, im EU Ausland unterscheiden sich diese und sind nicht kompatibel mit dem Gasanschluss deutscher Wohnwagen.

Es gibt an dieser Stelle keine Norm.

Die angebotenen Adapter, an denen ausländische Gasflaschen an in Deutschland zugelassene Wohnwagen angeschlossen werden können, machen dann einen Sinn, wenn man sich über längere Zeit im Ausland aufhält und es schon sicher ist, dass die Menge die man mitnehmen kann, was im Grunde nur 2 x 11kg sind, nicht reichen wird.


Gasdruck

Der Gasdruck wird über den Gasdruckregler hergestellt, der direkt an die Gasflasche angeschlossen wird. Dieser Druck ist in Deutschland 30mbar und darf nicht verändert werden.

An die Anlage dürfen auch nur Geräte mit eben 30mbar angeschlossen werden.

Gas-check

Alle Änderungen, die an der Gasanlage vorgenommen werden, müssen in das gelbe Heft eingetragen werden. Eine Gasprüfung ist alle 2 Jahre vorgesehen (sollte Pflicht sein!).

MIT GAS SOLLTE MAN KEINE EXPERIMENTE MACHEN!

Zusammenfassend:

  • Alu oder Kunsstoffflaschen sparen Gewicht, die graue Stahlflasche in 11kg ist aber einfacher im Ausland zu tauschen.
  • immer die graue Stahlflasche wählen, da diese eher im Ausland zu tauschen ist
  • Internationale Gasadapter sind dann sinnvoll, wenn ein längerer Aufenthalt in einem Land wie Schweden im Winter geplant ist und man sich besser dort mit einer Gasflasche versorgt.
  • Fülladapter werden nicht überall anerkannt.
  • Nicht alle Wohnwagen sind für 5kg Flaschen vorbereitet.
  • Immer die Gasflaschen im belüfteten und verschlossen Gaskasten lagern. Die Lüftungsgitter im Gaskasten niemals zustellen.
  • Die Gasflaschen, bei nicht Verwendung eines Crashsensors unbedingt zudrehen.


AN GASANLAGEN SOLLTEN NUR AUSGEBILDETE FACHLEUTE ARBEITEN. MINDESTENS SOLLTE MAN SEINE ÄNDERUNGEN UNVERZÜGLICH DURCH EINE SOLCHE FACHKRAFT ÜBERPRÜFEN LASSEN!


Gasbetrieb während der Fahrt - Crashsensor

Soll während der Fahrt ein Gerät wie der Kühlschrank auf Gas betrieben werden, so muss zwingend ein Crashsensor verbaut werden. Dieser reagiert bei starker Erschütterung und sperrt den Gaszufluss ab.

Diese Einrichtungen sind unter Anderem als Mono und Duo- Controller lieferbar. In der Zwischenzeit wird aber auch von einem anderen Hersteller ein interessantes System angeboten. 

Wer nur in den Übergangszeiten reist, dem wird eine Einflaschenlösung ausreichen. Für Wintercamper kann sich die Duocontrol oder Zweiflachenlösung rechnen, diese schaltet auf die noch volle Flasche automatisch um wenn die erste Flasche leer ist. Diese Systeme werden unter anderen von Truma oder GOK angeboten.

Monocontrol Crashsensor mit Filter. 

Vorgehen bei Flaschenwechsel & Auslösen des Crashsensors

  • Druckschlauch an die neue Gasflasche fest anschrauben. 
  • Gasflasche öffnen
  • am Druckschlauch befindet sich eine Taste, diese kurz drücken, der Gasdruck wir aufgebaut.
  • hat der Sensor ausgelöst, muss dieser durch betätigen der gelben Taste wieder freigegeben werden. 

Gasfilter

Um Verunreinigungen aus dem Gas herauszufiltern, kann ein Gasfilter eingesetzt werden.


Gasfüllstand messen

Es ist sicher vor Reisenatritt von Nöten den aktuellen Gasstand seiner Gasflaschen zu bestimmen.

Die einfachste und günstigste Methode ist, die Flasche mit einer Kofferwaage zu wiegen.

Hierzu wird die Flasche einfach an die Waage eingehängt und das Gewicht abgelesen.

Nun muss noch das Taragewicht der Flasche abgezogen werden und man erhält den Füllstand:

Beispiel:

  • Gewicht der Flasche (tara) = 5,5kg
  • Wiegung der Flasche  = 15kg

aktuelle Gasmenge = 15kg -5,5kg = 9,5kg

Vorteile:

  • sehr günstig,
  • recht genau,
  • einfach in der Handhabung

Nachteile:

  • Flasche muss jedes mal aus dem Gaskasten entnommen werden
  • Rechnen und ggf. protokolieren erforderlich.

Ultraschallmessungen

Mit einem Stick, in dem ein Uktraschallsensor eingebaut ist, kann durch berühren der Flasche an Hand einer Skala der Füllstand abgelesen werden. Truma bieten hier ein entsprechendes Gerät an aber auch von anderen Herstellern sind hier Lösungen zu finden.

Vorteile:

  • günstig,
  • recht genau,
  • einfach in der Handhabung
  • Flasche kann im Gaskasten bleiben

Nachteile:

  • keine Messung per Bluetooth auf ein Smartphone übertragbar.


Dauerhafte Messmethoden

Wer den Füllstand ständig im Blick haben möchte und dabei nicht immer die Gasflasche aus dem Gaskasten zurren möchte, kann auf Bluetoothsysteme zurückgreifen, die an oder unter den Flaschen angebracht sind.

Truma

Der Sensor von Truma wird unter die Gasflasche montiert. Bei Stahlflaschen wird dieser magnetisch gehalten bei Aluflaschen wird ein Bügel benötigt, der den Sensor mittig an der Flasche hält.

Vorteile:

  • genaue Messung durch Ultraschall, wenn der Sensor mittig des Flaschenbodens sitzt.
  • Übertragung auf eine Smartphone App per Bluetooth (eher rudimentär),
  • Übertragung über die I Net Box. und Ablesung in der Truma App,
  • einfache Montage- und Demontage bei Stahlflaschen

Nachteile:

  • ungenaue Messung wenn Sensor nicht mittig der Flasche montiert. Vor allem bei Aluflaschen.
  • sehr teuer.
  • zusätzliche Kosten bei Alumflasche für das Zentrierblech (ca. 20,00€) recht hoch.


GOK

GOK biete eine Flaschenwaage an, auf der die Flasche ständig stehen bleibt. Die volle Flasche muss als neue Flasche erfasst werden, anschließend wird die Füllmenge eingetragen. Nun kann die Flasche angeschlossen werden.

Vorteile:

  • genau Messung
  • Übertragung auf eine Smartphone App per Bluetooth
  • Protokollierung des Gasverbrauchs und ein "Reichweite" wird angezeigt
  • einfache Montage- und Demontage bei Stahlflaschen

Nachteile:

  • ungenaue Messung teils nach einer Bewegung.
  • teuer.




Weitere Systeme.

Im Handel sind noch weitere Systeme zu finden.



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