Multimedia im Wohnwagen

Die Meinung zur Nutzung von Medien im Campingurlaub gehen sehr weit auseinander. Die Einen haben weder einen Laptop oder Fernseher dabei, andere nutzen das volle Programm an Unterhaltungsmedien und Elektronik.

Was jeder braucht und was nicht, entscheidet jeder selber, da spielt dann auch das Reiseverhalten eine Rolle, für denjenigen der Internet nur zum Suchen von Sehenswürdigkeiten wichtig ist, wird mit seinen Mobilen Daten gut zurecht kommen, wer im Urlaub arbeiten möchte, braucht sicher andere Lösungen.

Terristischer TV-Empfang über DVB-T

Meist unkompliziert ohne ohne viel technischen Aufwand ist ein TV Programm über DVB-T2 zu empfangen. Hierzu reicht es meist aus, eine Antenne entweder durch ein Fenster nach draußen zu führen oder eine Antenne fest zu verbauen und am Zielort den Sendersuchlauf einmal durchlaufen zu lassen. Je nach Region bekommt man die entsprechenden Sender. Wichtig bei der Sache, die privaten Sender strahlen nur in HD aus und hierzu benötigt man ein Abo.

Vorteil, die meisten TV Geräte haben die DVB-T - Empfänger bereits integriert und die Antennen sind recht günstig.

Nachteil, man erhält im Ausland keine deutschen Programme.

Es ist auf jeden Fall eine Lösung für kurze Stopps, wo sich das Ausrichten einer Sat-Anlage nicht lohnt.


Empfang über Satelliten

Bei häufigen Reisen ins Ausland und dem Wunsch zu haben, viele heimische Programme und diese vielleicht auch noch in HD empfangen zu können, wird um eine Satellitenantenne kaum herum kommen. Auch hier bieten die meisten TV Geräte bereits einen fest eingebauten SAT-Receiver mit an. Während die Installation bei DVB-T recht einfach ist, so viel aufwendiger ist die Einstellung einer Satanlage.

Was ist bei der Auswahl zu beachten?

Grundätzlich ist die Größe einer Satellitenschüssel von hoher Bedeutung. Je größer die Empfangseinheit ist, je besser wird auch das zu empfangene Signal sein. Die Hersteller der Satellitenanlagen bieten oft so genannte Footprints an. Dies sind Karten, wo die jeweiligen Randgebiete der Satelitenanlagen eingezeichnet sind. 

An den Rändern kann es aber unter Umständen durchaus bereits vorkommen, dass nicht mehr alle Programme empfangen werden können. Das hängt wiederum von den jeweilgen Transpondern ab, die unterschiedlich starke Signale ausstrahlen. Auch auf den Verzicht von HD und die Nutzung eines SD Signals ermöglicht häufig noch einen Empfang. Somit sind bei der Auswahl als erstes die bevorzugten Ziele zu berücksichtigen. Man kann sagen, je weiter nördlich man reist, je größer sollte die Satanlage auch gewählt werden. Grundsätzlich stimmt diese Aussage auch für den Süden, doch für die meisten Reisen reichen Spiegel mit 60cm oftmals aus. Hinzu kommt, dass die "Schlechtwetterreserve" in südlicheren Gegenden eher weniger Beachtung finden muss, da es einfach weniger "schlechtes" Wetter gibt, welches das Signal beeinträchtigen kann.

In den folgenden Graphiken sind die Footprints 4 verschiedenen Satellitenanlagen dargestellt. In den Informationsbroschüren können diese Bilder in ähnlicher Form gefunden werden. Die Footprints stellen aber nur einen Überblick der Gebiete an und zeigen stellen keine genauen Ortsangaben dar.





* Karten estellt aus OpenMaps

Aus den Karten kann man deutlich entnehmen, dass die Größe der Satellitenschüssel extremen Einfluss auf die Empfangsleistung hat. Wer hoch in den Norden reisen möchte, kommt um eine Anlage, die größer als 60cm ist, nicht herum. Südlandreisende benötigen dann größere Anlagen, wenn die Reise z.B. nach Marokko gehen soll. Für die meisten Camper, die Ziele wie Italien, Kroatien, Frankreich und vielleicht die nördlichen Gebiete bis zur Höhe des Siljansees reisen, reichen 60cm Antennen aus.


Typen von Satellitenschüsseln

Bei den Satellitenanlagen kann man verschiedene Typen wie den klassischen Parabolspiegl die Flachantenne oder aus dem Cassegrainspiegel wählen. Letztere kommt nur wenig zum Einsatz und werden gerne bei den kompakten, mobilen & automatischen Anlagen verwendet.

Offsetspiegel

Offsetspiegel sind die am meisten verwendeten Satantnnen. Im Grunde ist es möglich, falls der Platz es zulässt, einen 120cm Spiegel im Reisegepäck zu haben. Für eine ordentliche Standsicherung muss dann gesorgt werden. Die Spiegel sind sehr erschwinglich und wiegen zwischen 5 und 10kg je nach Größe. Diese Spiegel haben eine sehr gute Empfangsleistung

Flachantenne

Eine Flachantenne hat eine etwas andere Funktionsweise. Hier sind im Grunde viele kleiner Antenne im Gehäuse untergebracht die zusammengeschaltet sind.

Von der Größe her sollen diese Antennen etwa die Empfangsleistung eines 60cm Spiegels haben. Allerdings muss man insgesamt sagen, dass die Empfangsleistungen dann doch eher geringer sind.

Der Vorteil, diese Antennen sind handlich und leicht im Gewicht. Der Elevationswinkel kann mit einem Smartphone-Winkelmesser eingestellt werden.

Der Nachteil liegt in der Empfangsstärke, wer aber weniger in Randregionen reist, kann mit dieser Form der Antenne gut zurecht kommen.

Cassegrainantenne

Bei diesem Typ sitzt das LNB mittig im Spiegel. Diese Anlagen haben eine etwas höherer Reichweite als eine vergleichbare Anlage mit Offsetspiegel. Die 40cm Cassegrain Antenne entspricht etwas einem 50cm Offsetspiegel!

Diese Spiegel finde vor Allem in den kompakten, automatischen, mobilen Anlagen ihre Anwendung.


Montage und Aufstellungsort

Der Montage oder Aufstellungsort der Schüssel kann entweder durch eine feste Montage auf dem Dach des Wohnwagens erfolgen oder auf einem Dreibein oder Stativ, welches neben dem Wohnwagen aufgestellt werden kann.

Satellitenschüsseln müssen auf einen exakten Punkt positioniert werden. Dieser Punkt wird durch zwei Winkel bestimmt, die abhängig der aktuellen Position sind. Mit einer mathematischen Formel über Winkelfunktionen können diese Winkel über die GPS Daten ermittelt werden oder man nutzt hierfür eine App, die einem die nötigen Winkel anzeigt.

Grundsätzlich muss eine Satellitenschüssel eine freie Sicht Richtung Süden aufweisen. Störend auch bis zum totalen Ausfall können Bäume und Büsche oder auch hohe Fahrzeuge sein. 

Stellplätze unter Bäumen sind deswegen meist ungünstig.

(Entfernung(Satanlage) = Höhe(Hindernis) x f(1,5-2)


Im Grunde sind Satanlagen, die fest am Wohnwagen verbaut sind, daher oft an ungünstiger Stelle wenn der Wohnwagen direkt vor einem Hindernis steht. Eine Aufstellung der Anlage mit einem Stativ ermöglicht es einem, sich einen Platz zu suchen, wo eine freie Sicht nach Süden möglich ist. Der Nachteil, man muss jedes mal die Anlage neu Aufbauen und auch wieder vor Abreise verstauen.

Ausrichtung einer Satellitenantenne

Die Antennen müssen exakt auf den gewünschten Satelliten z.B. Astra 19,2 ausgerichtet werden, Hier sind 2 Winkelwerte zu beachten. Einmal der Azimutwinkel in horizontaler Ausrichtung und der Elevationswinkel in vertikaler Ausrichtung. Zusätzlich gibt es noch den Skewwinklel des LNB's.

Azimut

Der horizontale Winkel unterscheidet sich nach dem Breitengrad auf dem man sich gerade befindet. So hat z.B. Hannover den Winkel von etwa 168 Grad, dieser Winkel kann relativ schnell mit einer SAT Finder App bestimmt werden.

Elevation

Der Elevationswinkel für die Position Hannover liegt bei 29,5 Grad. Je nach Anlage wird es hier bereits etwas schwieriger, diesen Winkel genau zu bestimmen. Bei einem Satspiegel sind aber häufig Skalen an der Seite angebracht. Solange die Anlage gerade steht, kann man sich danach richten. Bei einer Flachantenne kann man auch das Smartphone mit entsprechender App an die Schüssel anlegen um den Winkel zu bestimmen.

Skew

Der Skew ist der Drehwinkel des LNB. Dieses kann in weiten Teilen Europas auf 0° eingestellt bleiben und wird entsprechend in + oder - Stellung verändert, je weiter man sich östlich oder westlich aufhält

Hilfsmittel zum Einstellen

Die Einstellung wird wesentlich vereinfacht wenn man einen halbwegs brauchbaren Satfinder benutzt.

App

Mit Hilfe von Handyapps kann man eine Voreinstellung oft sehr gut erledigen. Aber die Einstellung ist nur so gut wie genau der Sensor des Smartphones die Messdaten verarbeitet. Man bedenke, wenige zehntel Grad können bereits den Ausfall der Anlage bedeuten!

Einstellungen über das TV-Gerät im Menü "Sateinstellungen!

Einige TV Geräte und Receiver haben solche Satfinder in Form von Balkenanzeigen integriert. Hier werden in Abhängigkeiten von Signaleigenschaften, die vom Spiegel empfangen werden, Werte angezeigt. Dies ist die Güte Q und die Signalstärke "S". Die Anlage wird solange in Azimut und oder in Elevation verändert, bis sich an den Balken eine Veränderung einstellt. Doch Vorsicht! nur weil da etwa angezeigt wird muss es noch nicht zwangsweise bedeuten, dass auch ein Bild erscheint. Es befinden sich mehrere Satelliten auf der gleichen Elevation und dann sollte man langsam den Azimutwinkel weiter verändern. Meist verschwinden die Balken und kommen nach einigen Grad der Verstellung wieder.

Teilweise bieten TV Geräte auch zu Kontrolle ein Testbild an, was die Suche verienfacht.

Der Nachteil, man muss eigentlich ständig Blick auf den Bildschirm haben, wenn die Schüssel nicht in Blickweite steht, wird es schwierig und ein zweiter Person muss per Zurufe den laufenden Status übermitteln. Das Problem dabei sind die Latenzzeiten. Bevor das Bild erscheint hat man ggf. bereits über den Punkt hinaus gedreht.

Einige Bilde werden folgen!


Satellitenfinder mit Bildschirm

Im Handel sind für um die 100€ Satellitenfinder mit einem Bildschirm verfügbar. Dies sind keine Wundergräte aber sie sind handlich und können direkt an der Anlage abgelesen werden. Auch werden hier die Signalwerte nicht nur in % sondern in dBuV angezeigt. Zusätzlich gibt es ein Lock-LED, die signalisiert, dass ein Satellit gefunden wurde. Erscheint kein Bild, braucht man nur den Azimutwinkel verändern um einen anderen Satelliten anzufahren. In Verbindung mit einer SmartphoneApp eine gute Möglichkeit die Anlage schnell einzurichten.

e Antennen zu wählen. Diese sehen ein wenig wie ein kleine "Atomkraftwerk" aus und können irgendwo platziert werden wo freie Sicht zum Satelliten besteht. 

Automatische Satanlagen

Wer auf die Sucherei keine Lust hat, kann auch eine automatische Satanlage montieren.

Diese Anlagen sind als fest auf dem Caravandach installierte Schüsseln oder auch als portable Anlagen zu bekommen.

Während man für die Dacheinheiten Schüsseln bis zu 80cm bekommt, ist bei den portablen Einheiten meist bei 50cm schluss.

Grundsätzlich ist man mit der festen Anlage etwas eingeschränkt hinsichtlich des Stellplatzes. Steht der Wohnwagen ungünstig vor einem Baum, wird es keinen Empfang geben. Bei einer portablen Lösung stellt man die Anlage dort auf, wo freie Sicht nach Süden ist. der Nachteil, es sind keine Anlagen für den höheren Norden zu bekommen oder die sind so unhandlich, dann kann man auch gleich das Dreibein mit der manuellen Anlage nutzen.

​Natürlich gibt es die voll automatischen Schüsseln auch in den Varianten Spiegel und Flachantennen. Ich selber würde dem Parabolspiegel immer den Vorzug geben.


W-LAN und Streaming

Durch den Einbau eines LTE Routers kann der Wohnwagen seinen eigenen Hotspot bereit stellen.

In den Campingmärkten werden verschiedene Systeme angeboten und wer diese genau vergleicht wird feststellen, es handelt sich oft um den gleichen Router handelt.

Die Router stammen oftmals von Teltonika und können meist wesentlich günstiger erworben werden. Allerdings sind die WEB Oberflächen recht komplex. "Campingrouter" haben meist eine einfacherer Bedienung.

Unser RUT955 von Teltonika hat 2 Antennen für LTE, 2 Antennen für W-LAN und einen Anschluss für eine GPS Antenne, mit der man seinen Wohnwagen durch eine sms orten kann.

Die Router haben oftmals 2 Kartenleser um eine heimische und eine ausländische Karte einlegen zu können. Weiter können die Router oftmals das W-Lan Netz des Campingplatzes auffangen.

Allerdings sei auch gesagt, die Bandbreite des Campingplatznetzes ist dennoch begrenzt. 

Ist man auf eine feste Internetverbindung angewiesen, so sind Sat-Systeme wie Starlink nötig, welches aber recht teuer ist.

Um gewöhnliche Dinge, wie einmal einen Film zu streamen etc. kann aber auch ein Handy oder ein mobiler Router ausreichen.

Es lohnt sich aber sich, sich einmal richtig zu erkundigen. 

Starlink

Mit Hilfe von Starlink ist Satelittenintenet möglich. Die Grundausstattung ist für ungefähr 300€. Eine einmalige Anmeldegebühr von ca. 299€ kommen noch hinzu. Weiter wird ein monatliches Abo von ca. 50€ benötigt.

da es sich um einen Satelittenempfang handelt benötigt man wie bei einer Schüssel, auch die freie Sicht in den Himmel.

Für Vielnutzer sicher eine gute Alternative.

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