Rangieren & Abstellen

Mover

Mit einem Mover wird das Rangieren eines Wohnwagens extrem vereinfacht. Über zwei oder vier Rollen, je nach Wohnwagengröße, die mit hoher Kraft an die Räder des Wohnwagens gedrückt werden, kann dieser ohne viel Mühe auf die gewünschte Position bewegt werden. Je nach Stärke überwindet er mühelos Steigungen und Bordsteinkanten. Mover werden in der Zwischenzeit von vielen Herstellern angeboten und sind in Preisklassen zwischen 900 und 4000€ zu haben.


Welcher Mover?

Manueller oder automatischer Mover

Die Frage, welcher Mover es sein soll, ist auch immer eine Kostenfrage. Die günstigen Mover sind meist Mover mit einer manuellen Anschwenkung während teure Modelle per Fernbedienung an die Räder des Wohnwagens angefahren werden.

Manuelle Mover

Der Mover wird über einen Hebel bzw. einer Kurbel an die Räder gepresst.

Vollautautomatische Mover 

Teurerer und komfortabler sind vollautomatische Mover, welche automatisch an die Räder anfahren. Einige Mover erfassen den Anpressdruck an den und schalten dann automatisch ab. Auch App Steuerungen sind bereits erhältlich.

Gewichte des Movers

Mover haben ein Gewicht ab 28kg bis ca. 35kg bezogen auf einen Wohnwagen mit Monoachse und sind daher keine Leichtgewichte. Ein Batterie als Energiequelle wird zudem zusätzlich benötigt.


Montage

Der Mover kann vor oder hinter der Achse verbaut werden. Wo er Platz findet, hängt immer etwas von den Gegebenheiten des Wohnwagens ab. Ist eine Eingangstür vor der Achse, wird ein Mover meist hinter der Achse montiert und umgekehrt.

Bei Wohnwagen mit Coupeeintritt wie bei Tabbert oder Fendt muss sehr darauf geachtet werden.

 Als besonderes Beispiel sei hier der Mover von Alko zu nennen. Dieser wird vor der Achse in Verbindung mit einem Alko bei einem M-Fahrwerk an direkt dafür vorgesehene Montagelöcher geschraubt. Dieser Mover kann aus diesem Grunde aber nicht an einem Wohnwagen wie. z.B. Fendt 560SKM mit Fronteinstieg verwendet werden.

Die Montage ist reicht einfach und kann von einem "Hobbyschrauber" selber erledigt werden.

Zu beachten ist:

  • Montageort, passt der ausgewählte Mover.
  • Rahmenstärke, eventuelle Ausgleichsplatten verwenden, die werden als Zubehör angeboten. Unbedingt in der Bedienungsanleitung des Movers nachlesen!
  • Gewicht, Zuladung vorher prüfen, die Zuladung schwindet um ca. 55kg. Es gibt auch Mover besonders leicht sind.
  • Im Zweifel, Fachbetrieb fragen und einbauen lassen.

Eine Werkstatt veranschlagt zwischen ca. 500€ für den Einbau.

Energieversorgung des Movers

Ein Mover benötigt eine eigene Spannungsversorgung. Vielmals wird eine Batterie so gewählt, dass diese den Mover und den Wohnwagen mit 12V versorgen kann. Hierfür kommen vielmals AGM oder Spiralzellenbatterien mit einer Kapazität um die 50 bis 100Ah zum Einsatz oder vermehrt auch die moderne LifePo4 Akkus. Die Lithium Akkus haben den Vorteil, dass diese erheblich leichter ggü. den herkömmlichen AGM Akkus sind.

Gewichtsersparnis:

90Ah AGM ca. 27kg

100Ah LifePo4 ca. 11kg

Hinzu kommt, die Nutzbare Kapazität des LifePo4 Akkus ca. 90% des Nennwertes entspricht, während bei einer AGM Batterie der Nutzwert nur ca. 50 bis max. 55% des Nennwertes entspricht!

Aber bitte beachten:

LifePo4 Akkus besitzen ein BMS, welches den Ausgangsstrom begrenzt. Der Ausgangsspitzenstrom sollte möglichst hoch sein. Am Besten sind Akkus mit einem Dauerstrom von 150A und  einem Spitzenstrom größer 200A.

Wer ganz auf eine Versorgung des Wohnwagens verzichten kann, greift zu MoverPowerPacks. Die sind klein, und leicht und reichen für ca. 4 x Moverspass!


Stützsysteme & Ausrichtung

Das Abstützen des Wohnwagen ist sehr wichtig. Jeder Wagen ist mit 4 Kurbelstützen ausgestattet, die nach Hersteller in der Ausführung abweichen können.

Kurbelstützen

Je nach Preisklasse sind einfache Stützen oder Schwerlaststützen montiert. Wer nicht kurbeln möchte, kann auf automatisierte Systeme z.B. von Alko zurückgreifen. Bei diesen Stützen sind kleine Elektromotore angebracht, die die Stützen herunter fahren. Eine vollständige, automatische Ausrichtung des Wohnwagens übernehmen diese Stützen aber nicht. Zusätzlich können an die Stützen Standplatten montiert werden, die die Auflagefläche vergrößern und ein unterlegen von weiteren Brettchen unnötig machen.

Ausrichtung

Der Wohnwagen kann mit Hilfe eines Keils oder eine Airbags zur Querrichtung ausgerichtet werden. Auch ein Wagenheber könnte hier dienen. Ist aber eher aufwendig.

Keile gibt es im Fachhandel oder man hobelt sich einen selber, wie im Bild zu sehhen ist. Der Bag wird unter das jeweilige Rad gelegt und mit Luft gefüllt. Eine Ausgleich ist so stufenlos möglich. 

Über das Stützrad und nicht über die Kurbelstützen wird der Wohnwagen dann in Längsrichtung in Waage gebracht. Danach kann mit den Kurbelstützen der Wohnwagen fest aufgestellt werden.


Mit den Kürbelstützen sollte ein Wohnwagen nicht angehoben werden. Ein Verziehen des Wagens kann dadurch die Folge sein. Die Stützen können aber ca. 1000kg pro Stütze tragen.

Ist der Wohnwagen ausgerichtet, ist es auch kein Problem die Stützen fest auf den Boden zu stützen.


Hydraulische Stützen

Das System von E&P bietet ein voll hydraulisches System an, welches mit 2 Stempeln erst den Wohnwagen in der Querrichtung ausrichtet und dann über die Stützen den Wohnwagen in Längsrichtung. Dieses System stellt den Wohnwagen vollautomatisch korrekt auf. Das System wiegt ca. 25kg und kostet etwa 3500€



Abstellen oder Überwintern

Irgendwann ist die Zeit gekommen, wo der Wohnwagen nicht mehr benötigt wird, also muss dieser irgendwo und irgendwie abgestellt werden.

Zunächst ist es gut zu wissen, Wohnwagen dürfen nicht länger als 14 Tage im öffentlichen Verkehrsraum stehen.

Aber auch das Abstellen auf eigene Grundstücken ist nicht unbedingt erlaubt. 

In einigen Gemeinden benötigt man dafür eine Baugenehmigung oder ähnliches. Es ist also besser das gute Stück irgendwie unauffällig zu parken.

Unterstellung

Wer die Möglichkeit hat, stellt den Wagen in ein Scheune oder wenn es möglich ist unter ein Carport.

Das Carport hat den Vorteil, dass der Wagen stehts trocken steht aber dennoch gut belüftet wird.

Eine Halle sollte gut belüftet sein. Ansonsten kann ein Wohnwagen dauerhaft draußen stehen.

Grundsätzlich können auch Hüllen, die den gesamten Wohnwagen verpacken, genutzt werden. Nachteil, man kommt zwischendurch schlechter an ihn heran und es ist aufwendiger.

Was ist mit den Reifen?

Der Wohnwagen wird ohne weitere Böcke etc. abgestellt. Da die Standzeiten bei den meisten Campern auf die Wintermonate beschränken ist auch nichts Weiteres nötig. Standplatten am Reifen entstehen so nicht, wer aber dennoch das Sicherheitsgefühl hat, schiebt den Wagen immer mal etwas hin und her oder erhöht den Luftdruck ein wenig.

Entlastung der Achse?

Einige "Experten" sind der Meinung, man sollte die Achse entlasten, indem man den Wohnwagen anhebt. Weder für die Achse noch für den Aufbau ist das eine besonders gute Idee.

Die Achse ist so konstruiert, dass diese dauerhaft das Gewicht des Wohnwagens tragen kann. Und mit den herunter gelassenen Stützen lastest auch nicht das gesamte Gewicht auf der Achse sondern nur ein kleiner Teil. 

Wer sich besser fühlt nimmt 2 kleine Wagenheber und stellt diese achsnah unter den Rahmen. Diese kann man dann so anheben, dass diese gerade fest am Rahmen sitzen.

Auf gar keinen Fall soll die Achse frei schweben oder total entlastet werden, laut einem Aussage eine Achsherstellers schadet dies mehr als was es nutzt. 


Wasser

Wer seinen Wohnwagen im Winter draussen hat, muss das Wasser gänzlich aus dem Tank, der Therme und den Rohren lassen. Ansonsten kann der Frost einen erheblichen Schaden anrichten.

Eine gute Möglichkeit ist, mit einer kleinen Pumpe am Saisonende das Wasser aus dem Wassersystem vorsichtig zu pressen.

Man sollte auch den Spülkasten der Toilette nicht vergessen. In der Regel befindet sich ein kleiner Schlauch im Bereich des Schachtes,mit dem das Wasser aus dem Tank abgelassen werden kann.

Strom und Batterie

Wer den Wohnwagen unbeobachtet hat, sollte alle Stromanschlüsse lösen, meist der pluspol der Batterie oder über einen Trennschalter.

Die Batterie kann auch ausgebaut werden. Bei Verwendung von LifePo4 Akkus ist wichtig zu wissen, ab 0°C werden diese Akkus nicht mehr geladen.

Das ist ggf. von Bedeutung, wenn eine Solaranlage vorhanden ist.

Wer definitiv in der Überwinterungszeit nicht in den Wagen geht, kann die Batterie auch ganz ausbauen und im Keller lagern.


Klima

Um etwas Feuchtigkeit aus dem Wagen zu bekommen, können einfache Entfeuchter in den Wagen gestellt werden.

Polster können aufgestellt werden, dass genügend Luftzirkulation stattfinden kann. Auch sollten die Lüftungen frei gehalten werden.

Heizen kann gut sein, nur zu bedenken, warme Luft bindet mehr Feuchtigkeit, also nur kurz mal aufheizen und dann kalte, vielleicht noch feuchte Luft in den Wagen lassen, ist kontraproduktiv!

Blick in die Bedienungsanleitung

Grundsätzlich gilt, was in der jeweiligen Bedienungsanleitung des Herstellers seht, ist zu beachten, nicht mehr aber auch nicht weniger!

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