Vorzelte, Markisen & mehr

Vorzelte, Markisen und Sonnendächer

Ob nun zur Erweiterung des Wohnraumes oder einfach nur als Sonnen- oder Regenschutz, Vorzelt- und Markisenlösungen gibt es sehr viele. Die richtige Auswahl ist unter Umständen etwas schwierig und man muss die "ideale Lösung" vielleicht auch erst mit der Zeit selber erfahren. Grundsätzlich entscheidend sind Reiseverhalten und Aufenthaltsdauer, Platzbedarf und Wetterlagen. Wer jeden Tag den Platz ändert, wird kaum ein voll eingezogenes Vorzelt aufbauen...


Voll eingezogene Vorzelte

Das klassische, alt hergebrachte Zelt wird über die volle Wagenlänge eingezogenen. Wer nach etwas Übung und ca. einer Stunde Aufbauzeit das Zelt gut abgespannt vor seinem Wagen stehen hat, kann sich in der Regel über Platzmangel nicht beschweren. Diese Zelte müssen immer mit dem Umlaufmass, welches die Länge vom Boden einmal um die Wagenlänge zu ermitteln ist, übereinstimmen. Die Hersteller geben diese Werte in Größen an und decken dann meist Umlaufmaße von z.B. Größe 14, 960cm bis 1024cm ab. Das Umlaufmaß wird von den Wohnwagenherstellern in der Regel angegeben.

Ein großer Vorteil der Zelte ist, dass sie meist...

  • ...als Sonnedach, ohne Wände
  • ...als Varanda
  • ...als geschlossenes Zelt

aufgestellt werden können.

An den Vorbau wurde ein Kederband genäht. Somit kann über eine Doppelkederschiene ein Sonnendach vor das Zelt gespannt werden.

Vorteile:

  • viel Platz
  • variabel,
  • abgeschlossen am Wohnwagen, damit wetterfester,
  • in viele Varianten und Qualitäten erhältlich,
  • verschiedene Gestängearten erhältlich, wie Stahl, Alu oder Carbon.

Nachteile:

  • recht schwer im Gewicht, je nach Größe gut 50kg
  • längere Aufbauzeit erforderlich
  • Mindestens eine weitere Person zum Aufbau erforderlich
  • Bei kurzen Aufenthalten eher zu unhandlich

Diese Zelte sind bereist auch als Airpole - Zelte erhältlich. Der Aufbau geht damit oftmals schneller. Allerdings sind diese Zelte nicht unbedingt handlicher.

Das Ausrichten dieser Zelte wird gerade bei unebenen Untergründen weniger Leicht als mit herkömmlichen Gestängen, da diese Airpoles nicht teleskopiert werden können


Teilzelte

Wird weniger Platz benötigt oder das Zelt in Übergangszeiten eher als eine Schleuse zum Wohnwagen nutzt wird, sind die teileingezogenes Zelte die richtige Wahl. Hier braucht man nicht auf das Umlaufmaß achten - nur etwas auf die Position der Fenster.

Je nach Preisklasse unterscheiden sich diese Zelte meist in der Qualität der Stoffe. 

Wintervorzelt

Eine Sonderform des Teilzeltes ist das Wintervorzelt, es ist aus schweren Material gefertigt und ist mit starken Gestänge ausgestattet.

Diese Zelte halten gut abgespannt schwere Stürme stand und können hohe Schneelasten tragen. Allerdings sind die Abmessungen meist bei nicht mehr als 200 x 250cm - also wirklich nur eine Wetterschleuse mit Sitzfunktion.

Vorteil:

  • leicht,
  • schneller Auf- und Abgebaut,
  • günstiger in der Anaschaffung
  • windfester

Nachteil:

  • weniger Platz
  • Tropfenbildung eher möglich da geringere Höhe.

Luftzelte

Seit einigen Jahren werden die Luftvorzelte immer mehr von den Zeltherstellern angeboten. Anfangs gab es nur die teileingezogenen Zelte mittlerweile sind aber auch volleingezogene Luftzelte erhältlich.

Das größte Angebot findet man unter den Teilzelten. Sämtlicher Hersteller und auch unter Eigenmarken vom Zubehörhandel sind diese Zelte zu bekommen. Sie unterscheiden sich in Qualität und Ausstattung und natürlich auch im Preis. Für solche Zelte können gut über 2000€ aufgerufen werden.

Unterschiede sind vielmals auch in der Anordnung der Airpoles zu finden. Bei Zelten der Firma Dometic (Kampa) sind alle Airpole am Zelt vorhanden. Es braucht wirklich nur eingezogen zu werden und an einer zentralen Stelle wird es aufgepumpt bzw die Luft wieder abgelassen. Andere Hersteller haben auch andere Lösungen.  Das Dometic Rally Air hat den Vorteil, dass es Als ganzen Zelt aber auch als reine Markise aufgestellt werden kann.

Die Aufbauzeit kann in ca. 10min erledigt sein. 

Allerdings müssen bei einigen Herstellern auch Airpoles einzeln aufgeblasen werden und dann an die entsprechenden

Je nach Hersteller ist das Eigengewicht unterschiedlich. Je größer das Zelt wird, desto schwerer wiegt es auch. Der viele Stoff möchte dann auch eingezogen werden, was unter Umständen schweißtreibend sein kann. Dafür entfällt bei einigen Zelten das Zusammensuchen der Gestänge.

Vorteile:

  • bei den meisten Zelten kann nach dem Einziehen an einer zentralen Stelle das Zelt aufgeblasen werden und es steht, nach ca. 10 min zur Nutzung,
  • kein Gestängepuzzle,
  • oftmals sehr variable nutzbar.
  • windstabil
  • sonst wie herkömmliche Teilzelte

Nachteile:

  • das Gewicht sollte gerade beim Einziehen nicht unterschätzt werden,
  • Tropfenbildung durch Tau möglich,
  • Zelte nicht gut auf schrägen aufstellbar, da keine Teleskopierbarkeit der Airpole,
  • teils recht hoch im Preis aber auch sehr günstige Varianten erhältlich!
  • anbringen von Haken am Gestänge nicht möglich.

Sonnendach

Auch Sonnendächer können für ausreichend sein. Bei einem Aufenthalt im Süden, wo es eher sehr warm ist und man weniger ein vollständig geschlossenes Zelt hat, ist dies ein günstige und vor allem schnell aufgestellte Lösung. Die Dächer gibt es in verschiedenen Längen und Ausführungen. Die einfachste Lösung ist ein einfaches Tuch, was in den Keder des Wohnwagens eingezogen wird und vorn mit drei Stangen gestützt wird. Abgespannt wird es mit 4 Spannleinen. Ferner stellt

es einen idealen Reisebegleiter für Rundfahrten dar, wer nur ein bis zwei Nächte verweilt hat in wenigen Minuten Aufbau und auch wieder Abbauzeit einen guten Schutz gegen Sonnen und Regen.

Orkane hält es nicht aus aber gut abgespannt doch mehr als man denkt. Wer in Zusätzlichen Abspanngurten investiert und noch 2 Andruckstangen verwendet, bekommt eine sehr passable aber auch kostengünstige und vom Gewicht leichte Lösung. Die Dächer sind auch als Luftmarkise erhältlich, sind aber nicht leichter vom Gewicht und lassen sich auch nicht schneller aufstellen. Sie stellen aber eine guter alternative für fest verbaute Markisen dar. 

Vorteile:

  • in verschiedenen Größen bis ca. 5m x 2,40m erhältlich,
  • Recht leicht ca. nur 10 mit Ausstausch der Gestänge auf Alu nur 8kg,
  • sehr schnell Auf- und wieder Abgebaut,
  • kann auch bei Regen schnell und einfach zusammengeknüllt verstaut werden,
  • mit guter Abspannung durchaus recht windfest,
  • kann auch mit etwas Aufwand als Vordach vor einem Vorzelt genutzt werden,
  • günstig in der Anschaffung bei Stahl- oder Alugestänge ca. 150 bis 200€

Nachteile:

  • keine Seitenwänder im Handel verfügbar, sofern keine Luftmarkise, ein Heimwerker kann sich aber etwas selber machen.
  • Das Dach muss immer abgespannt werden, ein freies Stehen ist nur schwer bis gar nicht möglich!!. Also zum Aufstellen wird ein Untergrund benötigt, der das Eintreiben eine Herings zulässt,
  • Optisch nicht unbedingt ein Highlight.

Wir nutzen dieses Dach schon seiten vielen Jahren, vor Allem bei kurzen Aufenthalten.


Markisen

Markisen sind immer am Wohnwagen montiert. Dies ermöglicht es, die Markise auch unterwegs schnell einmal zu nutzen. Grundsätzlich können Markisen auch mit entsprechenden Seitenteilen verschlossen werden und ein Vorzelt entsteht.

Sackmarkise

Bei der Sackmarkise handelt es sich eigentlich um ein in einen Sack aufgerolltes, festeres Sonnensegel. Der Sack wird über die Kederschiene des Wohnwagens eingezogen und verbleibt dort. An der vorderen Seite befindet sich ein Aluprofil, wo je nach Anbieter auch die Abstützungen befestigt sind. Um diese klappbaren Profile wird das Dach später wieder eingewickelt. Hier liegt auch der Nachteil der Markise. Ein sehr schneller Abbau konnten wir noch nicht beobachten und man benötigt eigentlich immer 2 Leute.

Da die Markise in den Kederschiene gezogen ist, kann kein weiteres Zelt aufgebaut werden, ohne die Markise zu demontieren. Die Markise trägt zur Seite des Wohnwagens auf. Das bedeutet, er wird breiter. Bei 2,50m breiten Wohnwagen sollte man sicher sein, dass die Gesamtbreite von 2,55m nicht überschritten wird. Es gibt Händler die an 2,50m Wohnwagen keine an der Seite angebrachten Markisen montieren.

Insgesamt ist die Markise eine günstigerer Alternative zu einer Kassetenmarkise. Der Vorteil liegt beim geringeren Gewicht von etwa 14kg und die Erweiterbarkeit zu einem fast geschlossenen Zelt.

Ein schwedischer Hersteller bietet eine Arte Zelt an, welches man unter die Markise einziehen kann.

Wir haben eine solche Markise nicht. ich finde diese eher unhandlich. Um eine schnellen Sonnenschutz zu bekommen, reicht ein Sonnendach, was nur wenige kg wiegt und genau so schnell auf und vor Allem wieder abgebaut ist.

Kassettenmarkise

Die Markise wird entweder seitlich an der Wand oder auf dem Dach des Wohnwagens befestigt. Hier schon der klare Vorteil, wer doch ein Zelt einziehen will, der hat vor Allem mit der Dachlösung kein Problem. Aber je länger der Wagen, je größer wird die Markise und je mehr Gewicht bringt sie auch mit sich. Diese Markisen können inklusive den Montageträgern, die dafür nötig werden, schnell 45kg erreichen. Diesen Freiraum an Zuladung muss man erst einmal übrig haben. Auch auf die Radlasten sollte man sich vorher Gedanken machen.

Dafür geht aber das Auf- und wieder Abbauen sehr einfach. Entweder über eine Kurbel oder einen Motor wird die Markise Aus- oder wieder Eingefahren. Man muss nur die Stützen ausklappen und mit Heringen befestigen. Eventuell noch eine Windsicherung und fertig. Das Einpacken geht genau so schnell. 

Wer das Teil zumachen möchte, bekommt auch hier vom jeweiligen Markisenhersteller die Seiten und Frontteilen oder Zelte zum unterhängen.

Vorteile:

  • Markise immer am Wagen vorhanden,
  • dadurch für kurze Aufenthalte sehr gut nutzbar,
  • Erweiterbar zu Vorzelten mit entsprechenden Seiten & Frontteilen.

Nachteile

  • anfällig gegen starke Wind,
  • Gewicht mindert teils extrem die Zuladung um bis zu 40kg,
  • an der Seitenwand angebrachte Markisen verbreitern den Wohnwagen! Vorsicht bei 2,55m breiten Wagen geboten!!
  • können sich negativ auf die Fahrdynamik auswirken.


Fixierung

Der richtige Nagel

Jedes Vordach oder Zelt will richtig abgespannt werden. Zum einen werden die Seitenwände abgspannt aber um auch kräftige Stürme stand stehen zu können, bedarf es große Zeltnägel oder Heringe.

Auch hier gilt, es gibt nicht den ultimativen Alleskönner, auch wenn dies immer mal wieder gerne behauptet wird.

Gefühlt hat man nie den richtigen Hering dabei, die, die mit den Zelten mitgegeben werden erfüllen ihren Zweck meist auf Rasenflächen recht gut. Wird as aber steinig oder sandig, versagen diese Heringe schnell.

Zelte werden auch nicht mit Sturmsicherungen und entsprehenden großen Heringen ausgeliefert.

Der Handel hat eigentlich für jeden Untergrund den passenden Hering und da man diesen im Vorfeld nicht kennt, muss man eigentlich für alles gewappnet sein. Das macht die Sache nicht nur teuer, sondern vor Allem sehr schwer. Eine Werkzeugbox voller diverser Heringe wiegt schnell, mit entsprechenden Hammer 10kg.

Ich kann nur empfehlen, sich ein Sortiment an Heringen zuzulegen. Dazu können die schraubbaren gehören, die auf Wiesen sehr gut funktionieren gebausso wie Stahlnägel mit Öse.

Auch die V-Förmigen können zum Sortiment gehören.

Grundsätzlich sollten auch immer 3 lange und sehr feste Heringe an Board sein um sein Zelt vor Sturm zu sichern. Eine ordentliche Abspannleine gehört auch dazu.



Schraubheringe

Wer nicht hämmern will sondern schrauben, der sollte sich Tellerkopf oder Ähnliche in Edelstahl besorgen. Die findet man in jedem Baumarkt. Die angebotenen Plastikteile funktionieren nicht wie angepriesen. In nur einem Urlaub haben wir 10 von 20 dieser Schrauben zerbrochen. Im  Rasen oder leichten Boden gut, sonst nicht zu gebrauchen!


Unsere Zeltnutzung

Warum haben wir drei Verschieden Zelte?

Die großen Zelte wurde jeweils mit den Wagen Kanus Südwind und dem Tabbert günstig erworben. Da auch unsere Reiseverhalten immer so war, dass wir im Sommer 2 Wochen fest einen Stellplatz hatten und unsere Ziele viel im Norden waren und auch noch sind, hat sich der Aufbau immer sehr gelohnt. Der Platzvorteil eines voll eingezogenen Zeltes ist einfach sehr schön.

Für unsere kurzen Trips haben wir in den ersten Jahren das "Oldfashioned" meines Vaters benutzt und es 2012 durch ein leichtes Reisezelt für Aufenthalte ab 4 Nächte ersetzt. 

In England 2017 habe ich das Luftzelt entdeckt. Bis 2020 wurde das Kampa Rally pro 330 sehr häufig genutzt. Ich bereue es, dieses Zelt mit dem Wohnwagen verkauft zu haben. Das neue, Dometic Zelt ist gut aber es fehlt etwas an Leichtigkeit, da es für Wohnmobile wie Wohnwagen verwendar ist. 

Das Sonnendach nutzen wir bei Rundfahrten oder Wochenendaufenthalten und ist ständiger Begleiter in Wohnwagen. Durch meine Kedererweiterung am Nomada S kann es an das Zelt als Vordach andocken.


Zeltausstattung

Die Zeltausstattung kann vielfältig sein. Es fällt jedoch auf, während die Zelte in der Vergangenheit hauptsächlich mit einem Tisch und der nötigen Anzahl von Stühlen und ggf. noch mit irgend einem weiteren Tisch ausgestattet waren, wird das Vorzelt heute zu einer Lounge ausgebaut....Sofa, Küchenzeile, Kühlgeräte etc. pp. Wer und wieviel jeder braucht, ist jedem selber überlassen.

Zeltteppich

Zu einer Grundausstattung eines Zeltes sollte aber ein Zeltteppich gehören. Diese gibt es als vorgefertigte Matten in diversen Größen oder man lässt sich einen Boden von der Rolle abschneiden.

Wer es sauber mag und der Campingplatzbetreiber es zulässt, besorgt sich im Baumarkt eine Bauplane. Diese legt man unter die Matte und krempelt den Überschuss etwas hoch. So hat man noch eine "Wasserkannte" um "normale" Mengen an Regen unter diese Folie ableiten zu können.

Ein Kollege, der jetzt auch Camping macht, hatte sogar die Idee, diese Folie bis zum Kedereinzug des Windschutzes zu ziehen und diese mit einem Stück Kunststoff in den Keder zu Klemmen. Das funktioniert gut, Regen der unter den Wohnwagen ins Zelt fließt, kommt so gar nicht erst auf die Folie.

Die Muster der Zeltteppiche reichen von einfarbig bis modernen Rautenmuster.

Stühle und Tisch

Beim Thema Stuhl gibt es nicht allzuviel zu sagen. Hier muss man suchen und finden. Das Angebot ist sehr groß und man muss seinen Stuhl finden.

Beim Thema Tisch haben wir auf eine selbstbaulösung gesetzt.

Beding durch gewisse Abmessungen die nötig waren, um diesen Tisch vernünftg zu verstauen und den Wunsch nach einer leichten Lösung brachte mich auf den Selbstbau.

Eine Leichtbauplatte in 12mm, bestehenden aus einem Sandwish aus Styrodur und zwei Sperrholzschichten, die ich im Baumarkt mit einer festen Umleimerleiste versehen ließ, wiegt in der Größe 70 x 100cm gerade einmal 4kg. und kostete nur 35€. Dazu noch eine Dose Lack. Die höhenveränderbaren Füße stammen aus einem schwedischen Einrichtungshaus und kosten rund 5€ das Stück.

Der Tisch wiegt nur 6kg und ist sehr schnell aufgestellt. Der Vorteil, man kann rund herum sitzen. Bei den meisten Campingtischen geht das bedingt der Klappmechanik nicht so besonders.


Jogamatten als Eintritt

Ein paar günstige Jogamatten können sehr gut als vorlage zumEintritt in den Wohnwagen dienen. Diese sind sehr leicht und können dank der Puzzlestruktur gut erweitert werden.


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